Arbeiten in Schweden
hat viele Gesichter. Das welches ich nun zu sehen bekam versetzte mich dann aber doch in Erstaunen.
Ich hatte kurzzeitig eine Arbeit in einer Groß Wäscherei angenommen. Und das vor allem wegen der Arbeitszeit: Die war nämlich zwischen 16.00 Uhr und 20:30 Uhr. Das passte gut mit unserem Familienleben. Der Vertrag ging bis zum 13. Juni. Das hieß also danach war Schluss mit diesem Arbeitsvertrag. Eine Verlängerung war aber möglich.
Zwei Wochen vor Vertragsende wurden die Arbeitszeiten geändert und zwar wurde ab sofort 2 Stunden länger gearbeitet und zudem auch noch sonntags zwischen 7:00 Uhr und 16:00 Uhr. Fragt mich wie man sich da noch erholen soll oder gar ein Familienleben aufrechterhalten soll.
Bei mir ging das auf jeden fall nicht. Und ich teilte das auch meiner Chefin mit, die dafür vollstes Verständnis hatte. Die zwei restlichen Wochen meines Arbeitsvertrages erfüllte ich nach den alten Bedingungen.
Jetzt sollte man ja meinen alles sei in Butter. Aber weit gefehlt. Jetzt macht nämlich die A-kassa Ärger. Das ist in Schweden die Stelle, die die Arbeitslosengelder auszahlt. Und die argumentiert folgendermaßen. Der Arbeitsvertrag ist zwar erfüllt und es gab auch keinen Kündigung weder von der Seite des Arbeitgebers noch von meiner Seite, ABER der Arbeitgeber würde mir ja einen neuen Arbeitsvertrag geben und nein, sogar noch besser, ich dürfte ja sogar noch länger arbeiten.
Dass das völlig andere Arbeitszeiten waren, interessiert die A-Kassa überhaupt nicht. Und reagiert auf meinen „Unwillen“ mit einer Sperrzeit. Was natürlich bedeutet, dass ich für einen gewisse Zeit (die Länge wurde mir noch nicht mitgeteilt) kein Arbeitslosengeld erhalte.
Was ich daraus lernen soll, ist mir noch nicht so klar. Dann eigentlich werde ich abgestraft dafür dass ich eine befristete Arbeit angenommen habe. Ich hätte es ja auch so machen können: Ich kümmere mich um keine Arbeit, insbesondere nicht um berufsfremde Tätigkeiten (ich bin examinierte Energietechnikerin) und sitze zuhause und zieh fleißig Arbeitslosengeld. Nur gibt es da einen Haken: Das ist überhaupt nicht mein Ding. Arbeiten in Schweden um jeden Preis oder doch lieber einfach aussitzen?
Wie sieht Ihr das?
Grüße aus dem schönen Västra Götaland von
Petra